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Bild: Willi Fuchs Fotografie



Aus der Chronik von Karl Hofmann : 10 Jahre Bräpe Jonge 1975 - 1985
 

1975
Der Junggesellenclub „Gemütlichkeit“ Waldbreitbach hatte für den 25.Juli 1975 ehemalige Junggesellen eingeladen. Die Mitgliederzahl des Vereins war extrem zurückgegangen und die verbleibenden Junggesellen waren außerstande, die Kirmes in herkömmlichem Sinne zu gestalten. Der Bitte der Junggesellen, sie an der Kirmes 1975 zu unterstützen, wurde spontan stattgegeben; ein Verein ehemaliger Junggesellen sollte gegründet werden.

Die Gründung fand am 04.August 1975 statt. Der Verein gab sich den Namen:

 

            BRÄPE JONGE Waldbreitbach – ehemalige Junggesellen

 

Der neu gegründete Verein stellte sich vorerst die Aufgabe, den Junggesellenclub „Gemütlichkeit“ vor und während der Kirmes zu unterstützen. 

Ohne festes Gefüge und ohne Satzung trat nun der junge Verein bei der vom 16. bis 20.August 1975 stattfindenden Kirmes in Aktion. Der Junggesellenclub wurde beim Zeltaufbau, beim Thekendienst, beim Verkauf des Festtagsbändchens und an der Eintrittskasse unterstützt.

Am 15. September 1975 fand im Hotel „Zur Post“ die erste Mitgliederversammlung statt.

 
Die Satzung beinhaltete insbesondere:

Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Altes Brauchtum wird erhalten und gepflegt. Der Junggesellenclub „Gemütlichkeit“ wird vor und während der Kirmes gebührend unterstützt, wie alle anderen Ortsvereine anlässlich größerer Feste. Das gesellschaftliche Leben soll verstärkt gepflegt werden.

 

1976
Am Rosenmontag wurden von den Bräpe Jonge zwei Karnevalswagen präsentiert. Mottos: „Toilletenpapier – Aktion Klaus Immer“ und „Kapitaler Hirsch im Klings Seifen mit Hartmanns Menn“. Zudem wurde der erste Weinstand zum Verkauf von Glühwein aufgestellt.

Zahlreiche Mitglieder des Vereins nahmen am 26.03.1976 am Frühjahrsputz für den Verkehrsverein teil. Anlagen an der Wiedpromenade, Campingplatz und Ölmühle wurden gereinigt.

Die Kirmes 1976 verlief erfolgreich. Die Bräpe Jonge unterstützten den Junggesellenclub „Gemütlichkeit“ ab diesem Jahr auch beim Schilderdienst. Der Umstand, dass anlässlich der Kirmes ein gutes finanzielles Resultat erzielt werden konnte, wurde durch das Verenden zweier weidender Kühe betrübt. Reste in der betreffenden Weide abgebrannter Feuerwerkskörper sollten die Ursache sein. Der entstandene Schaden konnte jedoch über eine Versicherung geregelt werden.

Man hatte sich gemäß dem Wahlspruch „Pflege und Erhaltung alten Brauchtums“ für dieses Jahr vorgenommen, die alte Ölmühle zu restaurieren und als kleines Museum auzubauen.

Von 1976 bis 1979 wurde die Ölmühle von den Bräpe Jonge restauriert. Das Wasserrad wurde überholt, das Dach repariert und der Kollergang funktionsfähig gemacht.


 




1977
Die Mottos in diesem Jahr beim Karneval mit den zwei Wagen lauteten:
„Holzaktion Peter Nassen an den drei Weihern“ und „Köh krepiert – Andreas kassiert“

Am 20.7. wurde der Kirchenchor anlässlich seines 200-jährigen Bestehens durch die Gestellung unseres Weinbrunnens unterstützt. 600,- DM Reinerlös flossen in die Kasse des Kirchenchors.

Die vom 20. bis 23.August stattfindende Kirmes lief in ihrer Gestaltung routinemäßig ohne Pannen statt. Erstmalig hatten wir eine aus Holz angefertigte Tafel mit der Aufschrift „Waldbreitbach grüßt seine Gäste“ aufgestellt. Sie war angestrahlt und fand gute Resonanz.

 

1978
Die schon lange geplante Fußtour mit Frauen und Pänz fand am 8.Juli statt. Es ging über die Klöster, den Luhweg nach Hochscheid durch den nassen Hochscheider Seifen zur Wiedbachstraße und von dort in die Schützenhalle. 

Die übliche Einteilung zur Kirmes, Schilderdienst, Thekendienst, Bonkasse und Weinbrunnendienst wurde ohne Komplikationen vorgenommen. Das Gewerbeaufsichtsamt beanstandete das Abbrennen des Tiefen- und Bodenfeuerwerkes auf der Nassen’s Insel wegen der zu nah stehenden Zuschauer. Das Amt drohte, das Abbrennen des Feuerwerkes zu untersagen. Nur unter einigen Zugeständnissen durfte das Feuerwerk doch gezündet werden.

Am 25.August teilte das Gewerbeaufsichtsamt Koblenz der Fa. Moog (Feuerwerker) mit, dass das Feuerwerk, wie bisher abgehalten, nicht mehr stattfinden könnte. Eine Absperrung sei nicht vorhanden gewesen. Vor dem Feuerwerk 1979 sei eine Besprechung zwischen dem Gewerbeaufsichtsamt, der Verwaltung, der Junggesellen, der Polizei sowie der Feuerwehr zu arrangieren, von der es abhängig sei, ob weitere Feuerwerke stattfinden könnten.


1979
Am 5.2. fand die Mitgliederversammlung beim Ömmes statt, bei der über die Gestaltung der Karnevalswagen gesprochen wurde.

Der Frühjahrsputz des Verkehrsvereins am 7.4. wurde gebührend unterstützt. Unter Mitwirkung einiger Mitglieder hat der Schlossermeister Füllenbach aus Rossbach in der Ölmühle ein Gitter angebracht. 

Am 7.5. fand eine Ortsbesichtigung mit dem Gewerbeaufsichtsamt Koblenz, den Feuerwerkern, der Verwaltung, Vorstand der Junggesellen, der Feuerwehr und dem Schilderdienst Bräpe Jonge statt. Es wurde beschlossen, dass die Abschussstelle hermetisch ab 17.00 Uhr abgesperrt werden müsse. Die Sperrzone zwischen Nassen’s Mühle und der Wiedbrücke  wurde festgelegt. Nur unter diesen Umständen könnte das Feuerwerk weiter stattfinden. 

Die Kirmes vom 18. bis zum 21.August verlief problemlos. Zum ersten Mal wurde nach langwierigen Verhandlungen von der Kreisverwaltung Neuwied gestattet, dass der aus dem Raume Fernthal – Siebenmorgen – Breitscheid anfließende Verkehr über den Luh Weg – Glockscheid St. Antoniushaus zur Wiedstraße geleitet werden konnte. Für den Schilderdienst eine zusätzliche nicht geringe Belastung. Insbesondere was die Beschaffung der zahlreichen Beschilderung anbetrifft. Eine Aufgabe, die das eingespielte Schilderdienstteam problemlos meisterte.

Dienstags Abend wieder Dorfabend mit dankeswerter Weise von den Junggesellen zur Verfügung gestellten Freikarten für unsere Frauen. Durch den Abend führte Schi und Scheidi. 



1980
Am 18.2 wurde anlässlich des Rosenmontagszuges der Weinbrunnen aufgebaut und Glühwein verabreicht. 

Die alljährliche Wanderung mit Frauen und Pänz fand am 16.3 statt. Es ging durch das Fockenbachtal bis zur Glashütte.

Der Verlauf der Kirmes lief wie am Schnürchen, die Einsätze verliefen reibungslos. Die Mitglieder nahmen dienstags mit den Frauen am Dorfabend teil. Die Junggesellen hatten dankenswerterweise wieder Freikarten für die Frauen zur Verfügung gestellt.

Am 11.10 fand eine Moseltour statt. Es ging mit Zöller’s Bus bei Regen durch die nebelverhangende Eifel. Nach einigen Irrfahrten um Himmeroth herum gelangten wir nach Bernkastel-Kues. Dort ging es nach gemeinsamen Mittagsessen zur Weinprobe in den Keller des Albert Port. Port erklärte uns manches Wissenswertes über die Herstellung des Weines und es wurde dort manch Gläschen „probiert“. 

 

1981
Bei der Mitgliederversammlung am 9.2 stellte man fest, dass alle Mitglieder zu Karneval in anderen Ortsvereinen verplant waren. Folglich konnten keine Karnevalswagen gebaut werden.

Zum Rosenmontagszug trat der Schilderdienst zu Sperrungen und Umleitungen in Funktion. Wie alljährlich wurde Glühwein verabreicht.

Die Kirmes verlief wie in den Jahren zuvor reibungslos. 

Am 27.11  wurde die Restauration des Alten Kreuzes aus dem Jahre 1737 beschlossen. Ein großer Geldbetrag wurde hiefür zur Verfügung gestellt. 

Historisches:

Die Toten aus der gesamten Pfarrei, aus Rossbach, Breitscheid und Bremscheid wurden auf dem Friedhof in Waldbreitbach, der damals noch an der Kirche gelegen war, beerdigt. Die Toten wurden auf gesäuberten und geschmückten Bauernwagen – bespannt mit Pferd oder Rindvieh – nach Waldbreitbach überführt. Der Geistliche segnete den Toten am Alten Kreuz. Alsdann ging es in die Pfarrkirche, wo die Totenmesse gehalten wurde. Schließlich fand die Beerdigung auf dem Friedhof statt. In Erinnerung wird gebracht, dass die Toten von Breitscheid über den Totenweg überführt wurden. Der Totenweg führt quer durch die Wälder der Gemarkung „Konz“ – oberhalb des Elsbachtales – und ist heute vollkommen zugewachsen.

Am 27. Mai feierte man in bescheidenem Rahmen ein Dorfschmiedefest, zu dem nur die Mitglieder mit Familie und Pänz eingeladen waren. Das Fest war als Dank für die Mitglieder und ihre Gönner gedacht.